Zum Weltfrauentag: Familie und Beruf

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Japanese manager
Gedanken zum Weltfrauentag

Am 3. März feierten die japanischen Familien ihre Töchter und nur wenige Tage später ist Weltfrauentag. Da lohnt es sich doch einmal zu schauen, wie es denn der japanischen Frau so geht.

Viele Männer haben ein Bild von japanischen Frauen, als die sich ewig verneigende und den Männern jeden Wunsch erfüllende sanfte Frau. Doch es gab schon immer starke und mächtige Frauen in Japan. Kurz gesagt ist sie der FCO der Firma namens Familie. Sie ist die Finanzministerin, die über das Geld verfügt. Die Männer sind das Verkaufspersonal: Sie tauschen ihre Zeit gegen Geld, das dann von der Frau verwaltet wird. Der Mann bekommt ein Taschengeld für seine persönlichen Bedürfnisse.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Heutzutage studieren nicht nur viele junge Frauen an den Universitäten. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es ein Gesetz zur Gleichstellung der Frau im Berufsleben. Im Bewerbungsverfahren bei den Konzernen müssen ihnen dieselben Karrierechancen eröffnet werden wie ihren Kollegen. Die OL – die Office Ladies, wie die Sekretärinnen und Sachbearbeiterinnen genannt werden, haben keine Aufstiegschancen auf verantwortungsvollerer Posten. Man geht davon aus, dass sie ab Mitte zwanzig sowieso dann heiraten und spätestens nach der Geburt des ersten Kindes zuhause bleiben würde. Dagegen wollen die heutigen jungen Frauen genauso wie ihre Schwestern in der westlichen Welt Karriere und Famlie vereinbaren.

Weltfrauentag – Bilanz

Zwar hat der regierende Ministerpräsident, Shinzô Abe, einige Frauen in sein Kabinett geholt um mit gutem Beispiel voranzugehen, wenn er fordert, dass bis 2030 30% der Managementposten von Frauen besetzt sein sollten. Seine Frau, Akie Abe, ist ein wandelndes Beispiel einer Karrierefrau: Sie führt ein eigenes Restaurant. In ihrer Freizeit setzt auch sie sich für Frauen im Management ein. Aber das ist nicht allein durch solche Maßnahmen zu schaffen. Ein Kulturwandel ist nötig. Derzeit werden in vielen Firmen arbeitende Mütter eher als Belastung empfunden. Sie gelten als egoistisch. Sie wollen alles haben und nicht sehen, dass ihre Doppelrolle Nachteile für die Firma bringt: Zum Beispiel wenn sie sich wegen eines kranken Kindes kurzfristig frei nehmen müssen. Auch für die Männer hat er neue Rahmenbedingungen schon mal bei den Regierungsangestellten eingeführt: Feierabend um 17 Uhr. Damit sollen Familienväter auch diese Rolle zuhause einnehmen und ihre Frauen bei den Haushalts- und Erziehungsaufgaben unterstützen können.

Schwangeren – Mobbing

Wie schwierig jedoch die Situation für manche schwangere Frau am Arbeitsplatz werden kann, zeigt ein neu geschaffener Anglizismus: Mata-Hara (= maternity harrassment). Der Begriff steht für das Mobbing von Schwangeren durch ihren Arbeitgeber. Nachdem sie dies am eigenen Leib erfahren hatte, gründete eine mutige junge Frau eine Organisation gegründet um den Betroffenen zu helfen und die Probleme zu lösen: Lesen Sie hier weiter.