
In unserer Reihe über die japanischen Feiertage fehlt noch ein relativ neuer Feiertag, der Tag des Berges. Mitte der 1990er Jahre wurde im Juli, in dem es bis dahin keinen nationalen Feiertag gab, der Tag des Meeres (Umi no hi海の日) eingeführt. Da ich jedoch zu der Zeit bereits wieder in Deutschland war, habe ich diesen leider nie selbst erlebt. Tatsächlich gibt es aber in vielen Orten Japans, die sich besonders dem Meer verbunden fühlen, schon lange Feste, an denen das Meer als Spender von Nahrung zum Beipiel gefeiert wird.
Neuer Feiertag: Tag des Berges
Doch Japan besteht nicht nur aus Küsten- und Fischerdörfern, ein hoher Prozentsatz ist von Bergen bedeckt und dicht bewaldet. Für die Bergdörfer ist das Meer zwar zu sehen, aber der Weg dorthin ist weit. Wirtschaftlich gesehen hängen sie eher vom Anbau von Reis, Gemüse und Obst, sowie traditionell auch der Jagd ab. Für sie hat deshalb der Tag des Meeres kaum eine Bedeutung, so dass man im neuen Gesetz zu den nationalen Feiertagen vom April 2014 den 11. August zum Tag des Berges (Yama no hi 山の日) bestimmte. Dieser Feiertag findet heute zum ersten Mal statt. Die Idee ist, den Städtern und der am Meer lebenden Bevölkerung einen Tag zu geben, an dem sie die Gelegenheit hat, die Berge in der Umgebung näher kennenzulernen. Auch in der Bergdörfern gibt es traditionsreiche Feste um den Göttern Dankbarkeit für die aus den Bergen gewonnenen Nahrungsmittel und andere Materialien zu erweisen. Berühmt ist das Onbashira-Fest. Bei diesem Fest donnern feierlich frisch gefällte Bäume in hoher Geschwindigkeit mit mutigen Männern als Reitern über die Wiesen zu Tal. Es ist also eines der vielen Sommerfeste, in denen die Männer ihre Kraft und Geschicklichkeit zur Schau stellen.