
Die Deutsch-Japanischen Beziehungen florieren bereits seit gut 150 Jahren, doch seit Ende des 2. Weltkrieges gibt es auch Städtepartnerschaften und sogar Partnerschaften zwischen Präfekturen. Dass Berlin mit Tokyo verschwistert ist, mag nicht verwundern, aber wer weiß schon, dass einzelne Bezirke der Hauptstädte enger miteinander verbunden sind? Berlin-Mitte ist so mit dem Stadtteil Shinjuku von Tokyo eine engere Beziehung eingegangen, aber es gibt auch eine Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Higashiosaka, einem Stadtteil von Osaka und dem Ort Tsuwano in der Präfektur Shimane.
Gelegentlich gründet so eine Städtepartnerschafte auch auf Gemeinsamkeiten wie dem Porzellan, das sowohl in Arita (Präfektur Saga) als auch in Meißen tradition hat.
Städtepartnerschaft Offenbach a. M. mit Kawagoe
Die Liste scheint nicht aktuell zu sein, denn seit einigen Jahren schon ist Frankfurt am Main mit Yokohama verschwistert. Die Beziehungen zwischen Offenbach am Main mit der Stadt Kawagoe nahmen ihren Beginn jedoch bereits 1983 und gehen auf Wirtschaftsbeziehungen zurück. Eine meiner Schülerinnen hatte das Glück mit der an der IHK Offenbach angesiedelten Bromkamp-Stiftung einige Monate Praktikum in Kawagoe machen zu können und dort auch die Volljährigkeitsfeier mitzuerleben.
Wie Offenbach vor den Toren Frankfurts liegt, ist Kawagoe ursprünglich in der Edo-Zeit (1603 bis 1871) als Wohnort für kaiserliche Beamten gegründet worden. Es war sogar Militärstützpunkt und Basis zur Verteidigung und Versorgung von Edo, dem alten Tokyo. Heute ist es vor allem für seine Produkte aus der Süßkartoffel bekannt, auch für Süßkartoffelbier.
Das Engagement besonders der IHK Offenbach für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch wurde nun sogar vom japanischen Außenmisister Kishida mit einer Urkunde ausgezeichnet, die der Generalkonsul in Frankfurt, Takeshi Kamiyama, dem Präsidenten der IHK, Alfred Clouth, überreichte.