Haruki Murakami – Japans Bestseller-Autor

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Haruki Murakami
Foto by Galoren.com: Haruki Murakami

Bald ist wieder Frankfurter Buchmesse und ich freue mich schon darauf, seit 2 Jahren endlich mal wieder diese besondere Verlagsluft zu schnuppern. Ich rechne nicht damit, dass viele japanische Verlage ausstellen werden, denn die Auflagen für die Rückkehr aus Deutschland sind immer noch hart: mehrtägige Quarantäne auf eigene Kosten ins speziellen Hotels.

Trotzdem vermute ich, dass auch zu Pandemiezeiten, die japanischen Autoren in deutschen Verlagen nicht fehlen werden. Haruki Murakami. zum Beispiel, macht weiterhin Schlagzeilen. Die Waseda Universität in Tokyo, an der er einst studierte, hat am 1.10.2021 eine neue Bibliothek mit seinem Name eröffnet.

Während meines langen Japanaufenthaltes habe ich auch ein paar seiner Kurzgeschichten auf japanisch gelesen. Sprachlich waren sie gar nicht so furchtbar schwer, aber inhaltlich konnte ich mich für seine Phantasien nicht so richtig begeistern. Vielleicht, weil von der traditionellen japanischen Kultur nicht so viel zu spüren war? Damals bestand meine Lektüre allerdings zu 99% aus Fachbüchern und das Interesse für Literatur hielt sich sowieso  in Grenzen. Meine knappe Freizeit verbrachte ich lieber mit Freunden, vor dem Fernseher oder auf Entdeckungstour durch das Land.

In Japan ist Haruki Murakami jedoch ein Bestseller-Autor und gilt sogar als nächster Kandidat für den Literatur-Nobelpreis. Wie seine letzte Veröffentlichung aufgenommen wurde, können sie hier nachlesen.

Haruki Murakami und andere Autoren auf Deutsch

Doch die moderne japanische Literaturszene hat noch viel mehr zu bieten als diesen einen Autor – und viele andere werden inzwischen auch ins Englische und Deutsche übersetzt. Eine Zusammenfassung der Trends in der heutigen Literaturszene Japans wurde in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht. Lange Zeit waren die deutschen Übersetzer hauptsächlich Universitätsprofessoren, doch vor einigen Jahren gab es einmal einen Übersetzungswettbewerb des Japanischen Bildungsministeriums, das damit Nachwuchsjapanologen eine Chance geben wollte, entdeckt zu werden. Vor einiger Zeit entdeckte ich den jungen deutschen cass-Verlag, der sich auf Übersetzungen moderner japanischer Literatur spezialisiert hat. Dabei blicken die beiden Macher nicht nur nach Japan, sondern auch auf die in anderen Ländern lebenden Japaner, wie z.B. Hiromi Goto, deren Buch „Der Chor der Pilze“ im Original auf Englisch erschien.

Japan ist nicht nur Zen, Samurai und Judo – sondern so viel mehr, das auch durch die moderne Literatur erforscht werden kann. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!