Grünes Kitakyushu

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OKAYAMA, JAPAN - MAY 18, 2015: Kokura Castle in Kitakyushu, Japan. Was built by Hosokawa Tadaoki in 1602, reconstructed in 1959
Die Burg von Kokura, einem Stadtteil von Kitakyushu

Die südlichste der vier Hauptinseln – Kyushu – ist in den letzten Wochen immer mehr im Gespräch. Und das nicht nur wegen des starken Erdbebens in der Präfektur Kumamoto, sondern auch wegen des G7-Energieminister-Treffens, das nur 150 km nördlich des Katastrophengebietes in der Stadt Kitakyushu am 1. und 2. Mai 2016 stattfand.

Grünes Kitakyushu – ein Vorzeigeprojekt

Kitakyushu (wörtlich: Nord-Kyushu) ist die zweite Großstadt in der Präfektur Fukuoka, die 1963 aus der Fusion von fünf Städten mit der Burgstadt Kokura hervorging. Als Zentrum der Schwerindustrie war es das eigentliche Ziel des Atombombenabwurfes am 9. August 1945. Da die Stadt aber unter den Rauchwolken nicht sichtbar war, traf die Bombe dann Nagasaki. Auch während des Wirtschaftsbooms war die Stadt bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts in Ruß und Rauch eingehüllt, den die Schlote der Hochöfen für die Stahlproduktion und der Chemiefabriken in den Himmel schickten. Die Abwässer vergifteten die Dôkai-Bucht in der jahrzehntlang weder gefischt noch gebadet werden durfte.

Beherzten Müttern, die sich in den 60er-Jahren für Maßnahmen gegen die massive Luftverschmutzung als Ursache für ihre kranken Kinder einsetzten, verdankt die Stadt ihren Wandel zu einem Vorzeigeprojekt der Umweltsanierung und des Recyclingsystems. Das qualifiziert sie als einen idealen Ort für das G7 Gipfeltreffen der Energieminister. Obwohl es auch auf Kyushu Atommeiler gibt, bezieht Kitakyushu seinen gesamten Strom vom Stahlwerk und testet die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle für Wohnhäuser und betreibt eine Flotte von Brennstoffzellen-betriebenen Fahrzeugen. Außerdem exportiert die Stadt nun auch ihr Knowhow aus den Erfahrungen mit der Unweltsanierung, zum Beispiel nach Dalian in China.