
Schon öfter ist in den Blogposts angeklungen, dass bei Japanern das Zwischenmenschliche sehr groß geschrieben wird, so auch in der Nachbarschaft. Selbst in den großen Wohnblocks kennt man wenigstens die direkten Nachbarn. Wenn man so eine Wohnung bezieht, gehört es zum guten Ton, dass man alle Bewohner auch grüßt mit Konnichiwa oder Konbanwa (am Abend), die man trifft und sich kurz vorstellt mit Namen und in welcher Wohnung man wohnt: Ichi maru go no Myurâ desu. (Ich bin Herr/Frau Müller vom Appartment 105) Yoroshiku o negai shimasu. (hier: Auf eine gute Nachbarschaft)
Auf eine gute Nachbarschaft
Tradition ist es auch, mit kleinen Geschenken wie Seife, kleine Handtücher oder etwas Knabberzeug an der Tür der nächsten Nachbarn zu läuten und sich kurz vorzustellen. Ähnliches ist bei Auszug ebenfalls angebracht. Die Bauweise ist wegen der Erdbebengefahr so leicht wie möglich, was aber auch bedeutet, dass die Wohnungen ziemlich hellhörig sind. Am wichtigsten ist es deshalb, Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen – besonders was die Lautstärke von Fernseher und Stereoanlage betrifft oder gar das Musizieren. Bewirtung von Gästen und Parties in der eigenen Wohnung zu feiern ist in Japan nicht üblich – dafür kann man Räumlichkeiten in Hotels oder Restaurants anmieten und nach einem guten Essen ja in eine Karaoke-Bar weiterziehen. All dies wird in einem guten Blogpost auf Englisch näher erklärt.