Ausländer können bedrohlich wirken

Ängstlicher Parkwächter

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Seit einigen Jahren nimmt die Flut an ausländischen Touristen in Japan immer mehr zu. Im Gegensatz dazu versteht und spricht nur ein geringer Prozentsatz an Angestellten im Dienstleistungssektor zumindest Englisch. Viele deser Stellen wie Parkwächter, Aufseher, Kassierer oder Ordnungspersonal werden von Rentnern besetzt, die in ihrem ganzen Leben noch nie mit Ausländrn zu tun hatten. Sie empfinden großen Stress im täglicheen Umgang mit dem Ansturm der fremden Touristen. Diese sind oft ohne Reiseleiter unterwegs und treten trotz fehlender Sprachkenntnisse sehr selbstbewusst auf. Da kann es auch einmal passieren, dass so ein Tourist, der von der sprichwörtlichen japanischen Freundlichkeit verwöhnt, bei einem Missverständnis seinem Unmut kundtut und sogar sehr laut wird

Xenophobischer Parkwächter

Das passierte vor einigen Jahren einem Parkwächter, der am Eingang zu einem Park in Tokyo Eintrittsgelder kassieren sollte. Nachdem ein Tourist ihn angebrüllt hatte, war er so eingeschüchtert und verängstigt, dass er ab da nie mehr Eintritt von Ausländern kassierte und so dem Betreiber großen finanziellen Schaden zufügte. Allerdings kam das irgendwann ans Tageslicht. Der Mann wurde zu einer recht geringen Geldbuße verurteilt, aber seine Scham bewog ihn zu einer für japanische Verhältnisse ganz normalen, aber für uns doch unglaublichen Geste: Er bot seinem Arbeitgeber an, nicht nur die vollständige Zahlung des Fehlbetrags sondern noch ca. 10% mehr – einer Summe, die etwa die Hälfe sèiner Rücklagen für die Rente an. Die ganze Geschichte können Sie hier nachlesen. Pflichtbewusstsein ist in Japan noch immer eine große Tugend.